Maiwanderung
Maiwanderung am Sonntag 21. Mai
Bei frühlingshafter Temperatur trafen wir uns am Dorfplatz in überschaubaren Teilnehmerzahl. Wir starteten an der Kirche vorbei, durch Stetten zum ersten Halt an der „OGV Streuobstwiese“. Dort wurden die frisch gepflanzten Apfel- und Birnbäume begutachtet. Die Ernte 2017 wird wohl spärlich ausfallen.
Mit Blick über Stetten, las uns Erhard eine Geschichte aus dem Sagenbuch über einen Bauern aus Stetten vor. Dem Bauern zeigte sich einmal eine weiße Frau, die erzählte, dass sie verzaubert wäre und als Schlange einen Schatz hüten muss. Wenn er am nächsten Tag sie befreien könnte, würde ihm der Schatz gehören. Der Bauer kam zwar am nächsten Tag, jedoch als er die riesige Schlange sah, lief er aus Angst davon. Und die weiße Frau muss weitere 100 Jahre den Schatz bewachen.
Durch den Wald gingen wir in Richtung Pielenhofen. Unsere Augen freuten sich über das frische Grün der Bäume. Auf dem Pielenhofener Berg lauschten wir der Geschichte über den Dillnbock. Das ist eine Sagengestalt, die Besoffene überfiel und sich von ihnen tragen ließ und dafür sorgte, so dass sie tagelang erschöpft waren. Das mit der Erschöpfung stimmt, ob’s nun am Dillnbock oder Alkohol liegt – wer weiß.
Über den Wiesenweg gings am Waldkindergarten vorbei zum sogenannten Fünf-Flüsse-Radweg. Jetzt gingen wir zwischen Wald und Naab entlang. Eine Infotafel erklärte über ein Naturreservat, indem durch Renaturierung ein Urwald entstehen wird. Am Waldrand lassen sich bereits erste Anzeichen eines mitteleuropäischen Dschungels erkennen. Verschiedene Waldrandpflanzen, wie Waldmeister, die gelbe Schlüsselblume, die Knoblauchrauke und viele andere, deren Namen uns nicht einfiellen. Der oberhalb unseres Weges liegende „Engelsfels“ spendete ein wenig Schatten.
Weiter ging der Weg durch Wiesen und Felder mit unterschiedlichsten Pflanzen. Einen Namensteil haben etliche von ihrem Standort; so zum Beispiel: Wiesenbärenklau, Wiesensalbei, Wiesenglockenblume, Wiesenstorchschnabel. Angeregt diskutierten wir, ob es wohl machbar wäre, im Garten so eine artenreiche Wiese anzulegen. Am Ufer der Naab konnten wir noch Auswirkungen eines Hochwassers bestaunen. Viele Meter über dem Naabspiegel hat das Hochwasser einen dicken Baumstamm in einem Baum hinterlassen.
Am Badeplatz in Duggendorf machte die durstige Gruppe beim "ImBiss Bronko" einen Tank Stop. Erhard las die Geschichte des "Hoi-mann" vor. Der Heimweg führte uns aus Kleinduggendorf über Hermannstetten zurück nach Wolfsegg, wo wir planmäßig gegen 17:30 Uhr eintrafen.
Abschließend war es eine schöne Wanderung, bei der viel Wissen über die Natur geteilt wurde. Einige werden von nun an öfters auf dem Stettener Berg vorbei schauen. Vielleicht sind die 100 Jahre ja wieder vorbei, die weiße Frau erscheint erneut, kann befreit werden und dann der Schatz ... ! Δ (JA, TB)