zum Gemüsebau Steiner
Mit dem Bus zum Gemüsebau Steiner
Am frühen Samstagmorgen, den 20. Oktober, versammelten sich am Dorfplatz die Mitglieder und andere Interessierte, um einen Busausflug zur Firma Gemüsebau Steiner zu unternehmen. Der fröhliche Busfahrer Jens steuerte uns sicher durch den dichten Nebel nach Kirchweidach. Nach guten zwei Stunden wurde unsere Gruppe freundlich von Mitarbeitern der Firma Steiner empfangen.
Zuerst sahen wir eine Präsentation und einen Film über das Unternehmen Steiner. Dabei wurde unter anderem das einzigartige autarke Energiekonzept erläutert: die Gewächshäuser werden mit Erdwärme beheizt, die Pflanzen mit Regenwasser bewässert und der Strom aus Sonnenkollektoren auf den großen Dachflächen gewonnen. Danach mit Schutzmänteln bekleidet und von Herrn Anton Gilg geführt gingen wir ins erste Gewächshaus mit Tomaten eintreten. Da staunten wir nicht schlecht: in alle Richtungen, soweit das Auge reicht, nur Tomatenpflanzen. Wer weiß schon, dass eine Tomatenpflanze fast 20 Meter lang sein könnte, wenn man sie 12 Monate wachsen lässt und immer an einem Schnürchen nach oben zieht. Und das in ganz kleinem Wurzelraum aus Kokosfasern und mit Magerkost von 80% der empfohlenen Düngergaben!
Herr Gilg erklärte uns, dass den leider nicht vermeidbaren Schädlingen mit Nützlingen zu Leibe gerückt wird und die Bestäubung der Pflanzen übernehmen die Hummeln. Da unsere holländischen Nachbarn die Experten auf dem Gebiet Tomatenzucht sind, wird das holländische Know-how im Unternehmen auf der breiten Front genutzt: die Gewächshäuser, das Substrat, die Pflanzen, der Dünger und die Nützlinge, alles kommt aus Holland. Sogar Fachleute aus dem Nachbarland werden zum Bepflanzen und auch zum Ausräumen der Gewächshäuser eingesetzt.
Die Firma Gemüsebau Steiner beschränkt sich jedoch nicht auf Tomaten, in weiteren Gewächshäusern wurde uns der Anbau von Paprika und Erdbeeren erklärt. Diese werden nur im Frühjahr und im Herbst angebaut und die Zwischensaison im Sommer übernehmen dann die Gurken. Herr Gilg zeigte uns auch die Verpackungshalle, wo nur reif geerntetes Gemüse in den Handel kommt. Außerdem sahen wir die Hilfsräume, wo die Nährlösung aufbereitet wird. Draußen sahen wir die riesigen Folienteiche, wo das Regenwasser gesammelt und gehalten wird. Nach der Führung hatten wir den Eindruck, es handelt sich um ein gut konzipiertes und perfekt funktionierendes Unternehmens, dem die regionale Versorgung der Menschen mit leckerem Gemüse am Herzen liegt. Am Ende der Führung bekam jeder Teilnehmer eine Kiste mit frisch gepflückten Tomaten und Paprika.
Bevor wir uns auf den Heimweg machten, konnten wir noch ein ausgiebiges Mittagessen im Landgasthof Wanghofer genießen. Zuhause angekommen probierte jeder neugierig das gelobte Gemüse. Auch wenn genau genommen das eigentlich holländische Tomaten aus Oberbayern waren, haben sie tatsächlich besser geschmeckt, als die altbekannten aus dem Supermarkt.Δ (JA, EU, TB)