trifft es den OGV Wolfsegg?
Am Freitag den 7.Oktober findet im Gasthaus Kumpfmüller um 19:30 Uhr eine ausserordentliche Versammlung des OGV statt, in der über das Weiterbestehen des Vereins entschieden werden soll.
Es ist dringend und ein allgemeines Phänomen! Viele Vereine, darunter auch der OGV Wolfsegg, leiden seit geraumer Zeit an derselben Krankheit: Die Bereitwilligkeit in einem Verein tätig zu sein, hat massiv abgenommen und kaum Jemand ist bereit sich im Vorstand zu engagieren.
Warum soll man auch zusammenkommen, wenn man sich bequem vom Sofa auf sozialen Medien austauschen kann? Warum Versammlungen und Seminare besuchen, wenn man in jeder Buchhandlung und bei Google Rat findet? Warum in einer Gruppe einer gemeinsamen Aktivität nachgehen, wenn man vom Sofa aus online überall dabei sein kann? Dazu kommt oft die Scheu Verantwortung zu übernehmen, gerade wenn es um Vereinsleitung geht.
Die Antwort ist einfach: Alles, was mit Nähe zu tun hat ist wertvoller als Distanz. Ein Zusammenkommen von Menschen verschiedenster Hintergründe und Erfahrungen, die ein gemeinsames Interesse haben, schafft Austausch in Dingen, wo man sich sonst nie austauschen würde. Im Gespräch, wie auch im Praktischen. So was nennt man soziale Kontakte oder einfach Vereinsleben.
Das schafft Offenheit, Verständnis und erweitert den eigenen Horizont.
Nicht zu vergessen der Nutzen für die Allgemeinheit, die sogenannte soziale Komponente. Vereine leisten im Sinne gemeinnütziger Arbeit vieles ehrenamtlich, was ansonsten durch Kommunen mit finanziellem Aufwand – unsere Steuergelder – erledigt werden müsste. Die Bereiche Kinder- und Jugendarbeit werden gern angenommen, jedoch auch hier funktioniert es nur, wenn es Freiwillige gibt, die mit Engagement in ihrer Freizeit organisieren und durchführen.
Am 20. Mai wurde in der Jahreshauptversammlung die desaströse Lage im Verein deutlich gemacht. Aufgrund der geringen Teilnahme, sahen sich die Anwesenden nicht in der Lage, die seit 2 Jahren fällige Vorstandswahl durchzuführen. Das zeigte das geringe Interesse am Verein erneut sehr deutlich, was sich im Übrigen bereits vor Corona erkennbar abzeichnete. Ob Stammtisch, Wanderungen, Fahrten, Versammlungen oder Feiern, das Angebot wurde kaum angenommen.
Nun stellt sich die Frage, wie man mit dem Verein weiter umgehen will: Auflösen, Dahinvegetieren oder Wiederbeleben?
Dazu brauchen wir Ihr Interesse und Ihr Engagement!
Zeigen Sie, dass Sie Interesse haben, den Verein, der nun über 60 Jahre besteht und der seit 2019 eine vitale Kindergruppe „Die kleinen Burggärtner“ hat, aufrechtzuerhalten und kommen Sie als Mitglied oder Erziehungsberechtigte(r) eines Kindergruppenmitgliedes zur Versammlung am 7.Oktober!
Wenn es zeitlich nicht passt, mailen oder telefonieren Sie uns Ihre Vorschläge oder Ihre Bereitwilligkeit, ein Amt zu übernehmen und zeigen uns so, dass der Verein nicht aufgelöst werden soll.Δ (Die Vorstandschaft)
Vor einem halben Jahr pflanzte der OGV Wolfsegg bei der Feier des 60-jährigen Bestehens des Vereins einen Eichensämling. Die kleine Eiche wächst am Feldrand, jetzt im Winter vorsorglich mit einem Netz vom Wildverbiss geschützt.
Die Mutter-Eiche steht in Neueglofsheim und ist die mit Legenden umwobene Tausendjährige Wolfgangseiche. Das ist ein urtümliches, nahezu hohles Gehölz mit beuligem Stamm, eine Stieleichenart, Quercus robur. Es gibt keine Aufzeichnungen, ob der Baum tatsächlich 1000 Jahre alt ist. Laut Baumexperten könnte sie maximal 600 Jahre alt sein. Heute nimmt man an, dass die Eiche nicht von Menschenhand gepflanzt wurde, sondern aus einer Eichel entstanden ist. Einer Legende nach predigte der heilige Bischof Wolfgang unter dieser Eiche. Eine andere Legende besagt, dass die Eiche nach der Predigt zu Ehren des Bischofs gepflanzt wurde.
Es ist ja auch nicht unbedingt wichtig, ob der Baum 1000 oder "nur" 600 Jahre alt ist und ob der zukünftige Heilige ihn besuchte. Wichtiger meiner Meinung nach ist, dass das imposante Gehölz allein mit seinem Dasein uns – Menschen – inspiriert alles durchzustehen, was mit uns geschieht und zu akzeptieren, was da ist. Ein Baum kann ja nicht weglaufen, wenn ihm etwas in seiner Umgebung nicht gefällt, er passt sich an und lebt weiter. Die Eiche verlor im Laufe der Jahrhunderte viele Äste, sie brannte zweimal, aber sie ist immer noch vital. Jedes Jahr blüht sie aufs Neue und bringt die Eicheln zur Reife. Die alten Bäume haben ungeheurere Anziehungskraft und Energie, das spüren die zahlreichen Wanderer, die zur Tausendjährigen Eiche kommen.
Wir haben unsere kleine Eiche "Hoffnungsbaum" genannt. Die Hoffnung ist an sich eine sehr positive Sache. Die meisten Menschen hoffen auf gute Dinge, vom Schlechten sagt man eher "unverhofft". Der Baum wird viele Jahre wachsen als Symbol unserer Hoffnungen. Wir hoffen, dass unsere Welt heute sauber, gesund und friedlich für alle Lebewesen bleibt und in Zukunft noch sauberer, gesünder und friedlicher für die kommenden Generationen wird.
Was denkt wohl unser kleiner Hoffnungsbaum dabei? Ob er ahnt, mit welchen Hoffnungen wir ihn in Verbindung bringen? Vermutlich träumt er in seinem Winterschlaf, dass eines Tages er ein großer Baum wie seine Mutter wird, und die Wanderrouten um Wolfsegg geändert werden, dass die zukünftigen Wanderer die neue Tausendjährige Eiche bewundern können.Δ (JA)
Eine interessante Kürbisverwertung als Gefäß für wunderschöne Herbststräuße.
Anbei hab ich noch ein Foto von unserem Vogelhäuschen, das total aus dem Leim (bzw. Nagelung) gegangen ist, und deshalb zum Reparieren vom Baum geholt wurde. Drinnen war ein total flauschiges Nest mit wunderschönen Federn. Wir dachten, es wären Spatzen drin gewesen, aber die Federn sind von einem großen Vogel. Komisch, vielleicht hat der
Spatz ja von einem anderen Nest stibitzt :). Δ (ES)
Der Klimawandel als Herausforderung
Der Klimawandel ist auch für uns Hobbygärtner eine Herausforderung. Wir können in der Natur bereits Anpassungen in der Pflanzen- und Tierwelt beobachten. Hitzetolerante und trockenheitsverträgliche Arten bereiten sich stärker aus (z.B. Walnuss, Jakobskreuzkraut, Gelber Sauerklee) andere verschwinden aus der Landschaft (Fichte, Erle, Kiefer). Wir Gärtner haben den Vorteil, dass uns bereits ein riesiges Potential an geeigneten Pflanzen zur Verfügung steht. Wir müssen es nur stärker nutzen.
Im Gemüsegarten gibt es jetzt schon interessante „Neuheiten“. Die Süßkartoffel wurde bisher vorwiegend in tropischen Gebieten in Afrika und Asien angebaut. Sie stammt ursprünglich aus Mittel- und Südamerika. Mittlerweile gibt es für den Hausgarten geeignete Sorten. Die Pflanze gehört zu den Windengewächsen. Das bedeutet, sie braucht Platz
für die langen Triebe, die sich am Boden ausbreiten. Der Boden sollte nicht zu schwer sein. Die Pflanzung
erfolgt im Mai und im September die Ernte. Süßkartoffel wird als einjährige Kultur betrieben, da die Pflanze sehr frostempfindlich ist.
Die Artischocke ist nicht nur eine interessante Gemüsepflanze sondern auch eine prächtige Blühstaude. Wer also die Blütenköpfe nicht alle rechtzeitig ernten kann oder will, erlebt eine sensationelle blauviolette Blüte, die von zahlreichen Insekten heimgesucht wird. Der Ursprung der Pflanze liegt im Mittelmeergebiet. Artischocken lassen sich sehr gut als
Kübelpflanzen ziehen. Mittlerweile gibt es robuste winterharte Sorten, die im Garten mehrere Jahre aushalten können.
Eng verwandt ist Cardy, die ähnliche Blätter wie die Artischocke, aber wesentlich kleinere Blüten hat. Bei Ihr werden auch nicht die Blüten sondern die Blattstiele genutzt für Salate oder als Gemüse gedünstet und gebraten.
Die Birnenmelone oder auch Pepino ist ein Nachtschattengewächs und mit der Tomate verwandt. Sie ist bei uns schon längere Zeit im Handel als Ampelpflanze. Ihre blauviolett gefärbten Blüten mit gelbem Auge sind eine schöne Zierde. Das für uns Gemüsegärtner Interessante ist allerdings die Frucht. Sie ist halb so groß wie die einer Honigmelone und sehr
saftig und schmackhaft. Der Geschmack liegt zwischen Melone und Birne. Bei zeitiger Pflanzung im Mai kann im August bereits geerntet werden. Die Heimat dieser Pflanze sind die peruanischen Anden.
Bei den Zierpflanzen gibt es vor allem unter den Blütenstauden interessante Vertreter für heiße und trockene Standorte. Eine schöne Bereicherung für Blumenbeete ist die Prachtkerze oder Gaura mit ihren weiß bis rosa gefärbten zarten Blüten. Sie ist seit Jahren schon als Sommerblume im Handel, hat sich aber die letzten Jahre aufgrund der höheren Temperaturen als Staude durchgesetzt. Was sie so wertvoll für den Ziergarten macht, ist die lange Blütezeit von Juni bis November. Sie stammt aus den Präriegebieten Nordamerikas.
Auf kalkhaltigen Böden kommt in der Natur bei uns eine prächtige Pflanze (eigentlich ein Kleinstrauch) vor, die es mittlerweile auch zu kaufen gibt, der Diptam. Ihn zeichnen leuchtend rosa oder weiß blühende Blütenkerzen aus, die von Mai bis Juni sichtbar sind. Anschließend bilden sich intensiv nach Zitrone und Mandel riechende nussartige Früchte.
Eine alte aber zwischenzeitlich wieder moderne „Bauerngartenstaude“ ist ebenfalls bestens gerüstet für trockene Standorte – die Iris oder Schwertlilie. Ihre großen und zum Teil duftenden Blüten bilden von Mai bis Anfang Juni fast das gesamte Farbspektrum im Pflanzenreich ab. Vor allem die Bartiris-Sorten sind empfehlenswert.
Bei den Obstgehölzen zeigt sich der Klimawandel am ehesten bei den Walnußbäumen. Sie keimen mittlerweile überall in der Landschaft und finden beste Wachstumsbedingungen. Auch die Edelkastanie oder Maronenbaum ist bereits vielfach in unseren Breiten vertreten. Jeder Italien-Urlauber kennt die Kastanienwälder an den Berghängen. Der Baum ist sehr empfindlich gegenüber Spätfrösten und zu schweren Böden. Ein sandig-kiesiger Untergrund wäre ideal. Die Früchte
entwickeln sich erst bei älteren Bäumen. Mit einem zweiten Baum als Befruchtungspartner lassen sich bessere Ernten erzielen.
Die Feige ist bereits in vielen Wintergärten eine willkommene Obstpflanze. Sie kann aber auch im Freien, z.B. als Spalier an einer Hauswand gezogen werden. Wichtig ist eine windgeschützte Lage an einem warmen Standort.Δ
Eine schöne Sommerzeit.
Josef Sedlmeier, Kreisfachberater
Insel Mainau im Tulpenrausch
Die Blumeninsel Mainau im Bodensee ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert. Aber im Frühjahr während der Tulpenblüte wird die Insel zu einem Superlativ. Nicht umsonst wurde die Insel Mainau 2017 als "World Tulip Destination of the Year" ausgezeichnet.
Ich las gelegentlich, dass im Herbst auf der Insel an die Million Blumenzwiebel gepflanzt werden, die meisten davon – Tulpen. Auf das darauf folgende Frühjahrsspektakel wollte ich keinesfalls verzichten und musste Ende April unbedingt hin. Überall im Garten sieht man wunderschöne, farblich abgestimmte Beete aus bekannten Frühlingsblühern: Stiefmütterchen, Maßliebchen, Vergissmeinnicht, Kaiserkronen und, natürlich, Tulpen. Mal kontrastreich ins Auge springend, mal zart, mit den Nuancen nur einer Farbe spielend, oder dezent ganz in Weiß. Immer wieder bewunderte ich die akribische Planung der Gärtner im Vorjahr. Eines der Highlights im Garten - die Italienische Wassertreppe - flankierten dieses Jahr rote, gelbe und orangefarbige Tulpen, gemischt mit weißen Narzissen.
Den größten Eindruck hinterließen bei mir jedoch die mit hunderttausenden Tulpen bepflanzten Wiesen an den Hängen. Die Augen werden groß, der Mund geht auf – Staunen ohne Worte – einmalig überwältigend!
Ebenso erging es anderen Besuchern, die neben mir standen. Sie drehten verwundert ihre Köpfe und staunten. Beim Betrachten des wundervollen Farbspiels vergisst man, dass es sich hier um ein lebendiges Material handelt: das grüne Gras und die Unmengen an Tulpen, deren Zwiebeln nach Farben sortiert, im Herbst in die Erde versenkt wurden. Es sieht so aus, als ob ein Riese mit einem großen Pinsel und einer überdimensionalen Farbpalette die grünen Hänge mit Genuss ausmalte. Hier ein roter Strich, daneben ein gelber, dann rosa, violett, weiter orange, dazwischen immer wieder mit Weiß getupft - Farbkombinationen ohne Ende. Wie in einem Märchenland, fast unwirklich, aber doch real!
Natürlich gab es auf der Insel auch andere Bereiche zu bewundern: das Arboretum mit dem alten Bestand aus exotischen Bäumen, das Schmetterlingshaus oder die Orchideenschau im Palmenhaus. Aber für diesen Besuch der Blumeninsel konnte kein anders Highlight den Eindruck, den die Tulpenmenge und ihre Farbvielfalt hinterließ, übertreffen. Δ (JA)
Wann kommt der Frühling?
W enn der Winter mit seinen kalten und trüben Tagen beginnt uns auf den Geist zu gehen, träumen wir vom Frühling. Aber wann kommt der Frühling? Die Meteorologen behaupten: der Frühling kommt immer am 1. März, so steht es im meteorologischen Kalender. Die Astronomen haben einen eigenen Kalender. Dort heißt es nämlich, dass der Frühling nach der ersten Tag-und-Nacht-Gleiche startet und dies ist meist um den 20. März herum. Wir Gärtner orientieren uns am Austrieb der Blumen und Bäume. Aber woher wissen diese, wann der Frühling kommt und die Zeit zum Wachsen und Blühen beginnt?
Schon 1920 entdeckten Forscher, dass die Pflanzen den Wechsel zwischen Helligkeit und Dunkelheit registrieren und darauf reagieren. Aber erst vor Kurzem wurde der Mechanismus komplett entschlüsselt. Damit die Natur in den Frühling startet, müssen unterschiedliche physiologische Prozesse ablaufen. Dabei sind Rezeptoren, Proteine, Hormone und Gene beteiligt. Die äußeren Bedingungen sind Licht und Temperatur. Die Pflanzen haben keinen Kalender, aber eine "innere Uhr"! Unterschiedliche Photorezeptoren in ihnen reagieren auf die Wellenlänge des Lichts (rot, blau und ultraviolett) und zwar immer zu gleicher Zeit abends. Der Rotanteil im Licht verändert sich im Laufe des Tages und des Jahres. Wenn die Rezeptoren signalisieren, dass das rote Licht regelmäßig zunimmt, werden bestimmte Proteine verstärkt produziert, die in der Pflanze für das Wachstum und das Blühen zuständig sind. Auch die Temperatur der Umgebung steuert viele Prozesse in den Pflanzen. Viele Obstbäume haben "innere Zähler", die die warmen Tage summieren und bei passender Anzahl den Befehl zum Austreiben geben.
Apropos Kalender. Wir als Gärtner und Naturliebhaber sollten eigentlich nur einen Kalender beachten, und zwar den phänologischen. Nur dieser Kalender ist vom jeweiligen Witterungsverlauf im Jahr und von der Höhenlage eines bestimmten Standortes abhängig. Man legt den Begin der Jahreszeiten mit bestimmten Naturerscheinungen fest. Der phänologische Kalender hat 10 Jahreszeiten:
Jahreszeit |
Beginnt mit |
Vorfrühling |
Blüte von Hasel und Schneeglöckchen |
Erstfrühling |
Blüte von Forsythie, Birne und Beerensträucher, Laubentfaltung von Buche, Birke |
Vollfrühling |
Apfel- und Fliederblüte, Laubentfaltung von Hainbuche, Birke |
Frühsommer |
Blüte von Holunder, Roggen |
Hochsommer |
Lindenblüte und Reife von Johannisbeere und Winterroggen |
Spätsommer |
Heideblüte, Getreideernte, Reife früher Obstsorten und der Eberesche |
Frühherbst |
Reife von Holunder und Rosskastanie, Obsternte |
Vollherbst |
Reife der Walnüsse, Kartoffelernte und allgemeine Laubverfärbung |
Spätherbst |
Allgemeiner Laubfall |
Winter |
Tagesdurchschnittstemperatur unter 0 Grad C |
Ich finde es wunderbar, einen Kalender zu haben, in dem nur eine Jahreszeit für den Winter steht, aber dafür ganze drei für den Frühling! Δ (JA)
Adventskranz einmal anders
Ich habe dieses Jahr einen Kranz aus Buchenblättern gebunden. Die Buchenblätter habe ich nass nach einem Regentag aus dem Wald geholt und im nassen Zustand mit dünnem Basteldraht auf einen Strohkranz gebunden.
Interessant zu beobachten, wie sich die Blätter beim Trocknen veränderten.
Dazu habe ich dünne Kerzen gewählt und den Kranz noch mit getrockneten Blütenständen vom Zierlauch geschmückt. Δ (ES)
Botanischer Garten in Puerto de la Cruz
Anfang November 2017 war ich auf Teneriffa und besuchte den Botanischen Garten "Jardin de Aclimatación de La Orotava" in Puerto de la Cruz im Norden der Insel. Der Garten hat die symmetrische viereckige Form eines klassischen Gartens, mit einer zentralen Achse und einem Wasserbecken an der Hauptkreuzung.
Ein paar Worte zur Entstehungsgeschichte. Der spanische König Karl III. ordnete 1788 an, einen Garten auf einem Gebiet anzulegen, wo man die aus den Tropen stammenden Pflanzenarten akklimatisieren konnte. In der letzten Dekade des 18. Jahrhunderts wurden die ersten Entwürfe gemacht und ersten Pflanzungen vorgenommen. Im Laufe der Jahrhunderte änderten sich die Gartenpläne und die Zuständigkeiten für den Garten, aber die Hauptstruktur des Gartens blieb bis zum heutigen Tag erhalten.
Man betritt den Garten durch ein imposantes Tor und taucht umgehend in eine mystische grüne Welt ein. Der Garten verfügt über eine bedeutende Sammlung, die mehr als 300 verschiedene tropische und subtropische Pflanzenarten beinhaltet. Vorherrschend sind verschiedensten Palmenarten und Vertreter der Ananas-, Aronstab- und Maulbeerbaumgewächse. Viele davon sind aufgrund ihres Alters, der Seltenheit und ihres Ursprungs höchst interessant und bewundernswert. Zum Beispiel, die Würgefeige, deren Äste nach unten in den Boden wachsen und eigene Stämme bilden. Die drei zentral angeordneten Wasserbecken beherbergen viele Wasserpflanzen, darunter zahlreiche Seerosen.
Die Pflanzenfülle lockt viele Tiere in die grüne Oase. Man kann von den Sitzbänken verschiedene Singvögel, Eidechsen, Schildkröten oder auch farbenprächtige Libellen und Schmetterlinge beobachten.
Aufgrund seiner Einzigartigkeit fungiert der Garten als wissenschaftliche Institution für einen weltweiten Genbank-Austausch, führt ein auf die kanarische Flora spezialisiertes Herbarium und entwickelt zahlreiche Projekte zur Erforschung der Vegetation der Kanarischen Inseln, sowie zum Schutz deren endemischen Arten. Δ (JA)
OGV Ruhebänke an den Wanderwegen
Vor vielen Jahren stellte der OGV einige Ruhebänke an den Wanderwegen um Wolfsegg auf.
Wir kontrollieren die Bänke regelmäßig und nach Bedarf setzen sie in Stand. Δ
Landesgartenschau in Pfaffenhofen
Seit Gärtnern zu meinen Hobbys gehört, bin ich auf vielen Gartenschauen gewesen. Dieses Jahr im Juli besuchte ich die Landesgartenschau in Pfaffenhofen. Bisher kannte ich Pfaffenhofen nur aus den Verkehrsnachrichten über die Staus an der gleichnamigen Autobahnausfahrt. Die oberbayerische Kreisstadt zeigte sich als kleine und nette Kulturstadt. Ein Shuttlebus brachte mich bequem direkt zum Festplatz. Auf dem Prospekt stand: das ist die Gartenschau zum Anfassen, ein besonderes Erlebnis für alle Sinne. Na, dann auf geht's!
Am Eingang wurde ich von einem imposanten Blumenbeet überrascht. Ich muss zugeben, echtes Erlebnis für die Augen: Rot, Gelb, Blau, Violett, Grün. Der Name des Beetes lautete "Schönheiten mit Migrationshintergrund" (!), vermutlich sind die Pflanzen, wie Zinnien, Mehlsalbei, Pelargonien und Rizinus gemeint.
Lebendig, summend, blühend, duftend ging es weiter. Schön gestaltete Hochbeete mit bienengerechter Bepflanzung, mit essbaren Blüten, mit duftenden Pflanzen, mit robusten Gewächsen, die der Klimaerwärmung trotzen. Hier müsste man das Beet erwähnen, das den Namen "Der heikle Versuch einen Kaktus zu umarmen" trug!
Ein weiteres Thema war das Urban Gardening: Beispiele für Selbstversorger auf der kleinsten Fläche und in ungewöhnlichen Gefäßen. Auch Paletten kann man so bepflanzen, dass man dort alle Zutaten für einen knackigen Salat ernten kann.
In der Mitte des Festplatzes präsentierten ortsansässige Gartenbaufirmen ihre Beispiele wunderschön gestalteten Gartenecken mit Wasserfällen, Outdoorküchen und Hochbeeten.
Das weitere Highlight war natürlich das Schmetterlingshaus mit bunten Vertretern aus den Tropen. In der Blumenhalle konnte man ungewöhnliche Gestaltungen aus Schnittblumen betrachten. Auch allerlei Gartendeko war dabei.
An der Ilm entlang ging ich zum nächsten Teil der Gartenschau, dem Bürgerpark. Hier war das Gelände natürlicher gestaltet. Um den Park herum war ein buntes Staudenband angelegt und auf der Wiese in der Mitte waren unter anderem Weidenobjekte ausgestellt, es gab ein grünes Klassenzimmer und eine Musikwiese. Da Pfaffenhofen sich im Hopfenanbaugebiet befindet, durfte das Thema um das "Grüne Gold" nicht fehlen. Hier im Bürgerpark stand ein Hopfenturm mit Ausstellungsbeiträgen.
Um eine solche Gartenschau auszurichten arbeiten viele Menschengruppen monatelang: konzipieren, pflanzen, gießen, pflegen, manchmal bei schwierigen klimatischen Bedingungen. Vielen herzlichen Dank für ein schönes Erlebnis in Pfaffenhofen! Δ (JA)
Richtlinien für die Gartenbewertung
Jedes Jahr im Sommer werden die Gärten der Mitglieder des OGV bewertet. Die Bewertergruppen aus der Vereinsleitung sind in Wolfsegg und in den angrenzenden Ortsteilen unterwegs und schauen die Gärten an.
Die Richtlinien für die Bewertung gibt der Regensburger Kreisverband für Gartenkultur und Landespflege e.V. vor.
Es gibt zwei Arten der Bewertung:
- Haus, Garten und Blumen
- Wohn- und Nutzgarten.
Die Bewertung kann von außerhalb des Grundstückes, also der Straßenansicht, sowie durch Begehung des Grundstückes stattfinden. Hierzu muss jedoch die Einwilligung/Anwesenheit des Eigentümers gegeben sein.
Beim Wettbewerb "Haus, Garten und Blumen" sind die Kriterien die harmonische Gestaltung des Hauses und des Gartens. Die ortsbezogene Bauweise und die damit verbundenen Materialien, sowohl beim Haus wie auch im Garten fließen in die Bewertung mit ein.
Zuerst nehmen wir die bauliche Gestaltung in Sicht: Einbindung ins Umfeld, harmonische Fassadengestaltung und Farbgebung, versickerungsfähiger Bodenbelag, angemessene Einfriedung. Danach schauen wir auf die Pflanzenverwendung, wie „grüner Eingang“ (Hausbaum, markanter Strauch, Fassadenbegrünung), standortgerechte Bepflanzung, Blumen am Haus. Und schließlich kommen weitere Punkte für den Gesamteindruck: Außenwirkung des Gartens auf das Ortsbild, harmonische Anordnung der Gestaltungselemente, Stufung der Pflanzung, farbliche und strukturelle Harmonie der Stauden und Gehölze.
Bei der Bewertung "Wohn- und Nutzgarten" stehen im Vordergrund der Erholungs- und der Nutzwert des Gartens. Hinzu kommt die naturbezogene Gestaltung mit vielen Möglichkeiten der Entfaltung für Tiere und Klein- und Kleinstlebewesen.
Erst bewerten wir die Gestaltung: harmonische Anordnung der Elemente, Stufung der Pflanzung, farbliche und strukturelle Harmonie der Stauden und Gehölze, Wasser im Garten, Nutzgartenbereich. Danach werden die Merkmale, wie Natürlichkeit und Ökologie, berücksichtigt, wie z. B. geringe Versiegelung, Kompostierung, Verwertung des Regenwassers, Vogelschutz, Bienenfreundlichkeit. Auch hier wird schließlich der Gesamteindruck bewertet: angemessener und fachlich richtige Pflegezustand, Verbindung des Gartens nach außen, Verhältnismäßigkeit der Bepflanzung und raumbildende Gehölze.
Später werden die Punkte aller Bewertergruppen zusammen geführt und die Gärten mit den besten Beurteilungen ermittelt. Besonders ausgezeichnete Anwesen meldet der Vorstand an den Kreisverband für die Teilnahme am Wettbewerb im Landkreis.
Als Anerkennung für die Mühen, den Beitrag zur Ortsverschönerung sowie als Ansporn erhalten die Besitzer der Gärten mit den besten Beurteilungen auf der Jahresabschlussfeier eine Auszeichnung. Δ (JA, TB)