Gruppe der Centifolia-Rosen / Sorte `Panaché Double` 1839
Da bereits in den Schriften von Plinius eine Rosa centifolia beschrieben wurde glaubt man lange, dass es sich um eine der ältesten Rosengruppe überhaupt handele. Diese Spur wurde aber auf Grund einer beim römischen Geschichtsschreiber beschriebenen Eigenschaft – dem fehlenden Geruch – wieder revidiert. Die Namensgleichheit mag daher rühren, dass centifolia übersetzt lediglich die Eigenschaft hundertblättrig beschreibt und damit auf viele andere Rosengruppen mit gefüllten Blüten zutrifft. Heute vermutet man, dass die Rosa × centifolia erst gegen Ende des 16. Jahrhunderts vermutlich in Holland durch Züchtung entwickelt wurde.
Seit dieser Zeit findet man sie sehr häufig auf Bilder holländischer und flämischer Maler. Ihre üppige Blütenfülle, malerisch überhängend in pittoreskem Rosé mit hunderten von Blütenblättern, hat sie zum Liebling in der darstellenden Kunst gemacht und ihr die Bezeichnung ‚Rose des peintres‘ (Franz.: Rose der Maler) verschafft.
Es gibt leider keine Aufzeichnungen über die genaue Entstehung der Zentifolien. Genetische Untersuchungen in neuerer Zeit haben ergeben, dass es sich wahrscheinlich um eine Kreuzung aus Rosa gallica, Rosa moschata, Rosa canina und Rosa × damascena handelt. Vom Wuchs her ist sie vergleichbar mit einer Rosa gallica, ihre stark bestachelten Sträucher werden aber bis zu 2m hoch. Die Blätter sind quergerunzelt und breitrund, an der Unterseite sind sie mit angenehm duftenden Drüsen besetzt. Ihre etwas unordentlichen Triebe lassen sich mit einer Stütze leicht bändigen – nur leider sind ihre Blätter recht anfällig für Mehltau.
Zentifolien sind klassische Bauernrosen, die auch zur Herstellung von Rosenöl oder Rosenkonfitüre verwendet werden können. Bis ins 18. Jahrhundert wurden über 200 Sorten gehandelt, vor allem in Holland. Davon sind heute noch ca 20 Sorten erhältlich.