Gruppe der Remontant-Rosen / Sorte `Princess of Wales` 1871
Zur Entstehung der Gruppe der Remontant-Rosen lässt sich nur eines sicher sagen: ein Hauptziel war die Fähigkeit öfter zu blühen – hier hilft uns die Bezeichnung remontant, was in der Botanik so viel heißt wie: nach der Hauptblüte nochmals blühend. Darüber hinaus wollte man vor allen dekorative Einzelblüten, besondere Farben und vielleicht die Fähigkeit zur Bildung langer Triebe um als Kletterrose Verwendung zu finden. Nicht immer gelang es dabei auch Duft und Robustheit weiter zu züchten.
Fast alle bis dahin bekannten Rosengruppen waren in dieser vertreten und so wundert es nicht, dass diese Gruppe sehr vielgestaltig ist. Vielgestaltig in Wuchs, Blütenanordnung und Größe, aber auch in Blütenfarbe und der Frage nach der Duftintensität. Insgesamt gilt sie – gemeinsam mit den Tee-Rosen - als Bindeglied und somit Übergang von den historischen zu den modernen Gruppen.
Die Rose als Zierpflanze hatte eine enorme Beliebtheit gewonnen, Rosengärten entstanden und auf den zahlreichen Ausstellungen versuchten die Züchter sich immer wieder mit spektakulären Neuzüchtungen zu übertreffen. Und so wurde die Einteilung der Rosen, ihre genetische Zugehörigkeit zu einer bestimmten Art immer schwieriger nachvollziehbar und unübersichtlich.
Mitte des 19.Jahrhunderts findet – wie gesagt – der Übergang zu den modernen Rosen statt. Deren Einteilung orientiert sich mehr an den unterschiedlichen Wuchsformen und Verwendungszwecken als an der Herkunftsart. Und somit möchte ich den Spaziergang entlang der Historischen Rosen auf historischem Grund beenden mit einem Gedicht!
Der Duft der Rose nimmt dich
in einen süßen Bann
Rührt dich liebkosend leise
Wie eine Liederweise
Mit Ahnung voller Schönheit an
Ist ohne Gleichnis rein und zart
Du kannst es nicht ermessen
fühlst nur ein süß Vergessen
und eine süße Gegenwart
Hermann Hesse