Gruppe der Gallica-Rosen / Sorte `Tuscany Superb` 1837
Die Urformen dieser Rosengruppe wuchsen im Vorderen Orient und dem Kaukasus. Dort wurden sie schon im 12. Jahrhundert v. Chr. von Persern und Römern entdeckt und schließlich im ganzen Mittelmeerraum verbreitet. Die Gallica-Rose, übersetzt Essig-Rose, wurde als Heilpflanze, zur Herstellung von Parfüm und Rosenessig genutzt, was ihren Namen erklärt. Eine weitere Bezeichnung – Provins-Rose – leitet sich von der Stadt Provins bei Paris ab, einem historisch belegtem Hauptanbaugebiet. Gab es Anfang des 17. Jahrhunderts nur etwa ein Dutzend Sorten, so wuchs deren Zahl Anfang des 19.Jahrhunderts durch Züchtungen in Holland und Frankreich auf über 1000 an. Eine der bekanntesten ist wohl die Sorte ‚Officinalis‘ , die Apotheker-Rose.
Als Heilpflanze wurde sie nach Untergang des römischen Reiches in Klostergärten, später auch als Zierpflanze in privaten Gärten angepflanzt. Neben ihrem Duft und ihrer Zierde für Gärten wird die Rosa gallica schon seit dem Altertum für die Herstellung von Rosenöl, Rosenwasser, Rosenessig und ihre Blütenblätter als Tee von Apothekern genutzt. Der Auszug der Blüten wirkt adstringierend und wird zur Heilung von Entzündungen im Mund- und Rachenbereich, zum Gurgeln, sowie zur Behandlung schlecht heilender Wunden verwendet.
Die Gallica-Rose wächst auch wild in Laubwäldern und auf trockenen Wiesen in Mittel- und Südeuropa. Sie kann wurzelecht vermehrt werden und treibt Ausläufer, die im Garten schwer wieder zu entfernen sind. Die wärmeliebende Essig-Rose braucht Frühjahrsfeuchte und Sommertrockenheit in Licht- bis Halbschattenlage. Sie gedeiht am besten auf nährstoffreichen, aber kalkarmen, schweren Lehm- oder Tonböden. Sie besiedelt Waldränder und Wegraine im Hügel- und im Bergland.
Die meisten Sorten glänzen mit Blattgesundheit, die üblichen Pilzkrankheiten bereiten kaum Probleme. Attraktives, dunkelgrünes Laub wechselt im Herbst bei sonnig stehenden Sträuchern zu gelb, orange oder rot. Die Sträucher werden bis zu 1,5m hoch und die unzähligen, an den Triebspitzen sitzenden Blüten können dazu führen dass sie durch deren Gewicht nach unten gezogen werden und die Blüte kopfüber hängt Deshalb empfiehlt es sich, die Sträucher im Frühjahr um ein Drittel einzukürzen und so eine kompaktere Form zu erreichen.
Zwar blüht die Essig-Rose nur einmal, glänzt aber im Herbst mit zahlreichen Hagebutten, die bis zum Frost als Fruchtschmuck und Nahrung für zahlreiche Vogelarten dienen. Rosenstacheln sind bei den meisten Sorten praktisch nicht vorhanden, sondern es überwiegt die typische leichte Behaarung der Rosa gallica, an der man sich kaum stechen kann. Das macht sie äußerst sympathisch!